Strafen für Influencer

Welche Sanktionen drohen der Social-Media-Prominenz?
Vorgaben und Wettbewerb.

Um sich auf dem großen Markt voller Wettbewerber durchsetzen zu können, reicht es für Unternehmen und Marken nicht mehr aus, die Vorteile eines Produktes zu bewerben, um einen Verkaufserfolg zu gewährleisten. Stattdessen werden Markenbotschafter eingesetzt. Hierbei handelt es sich häufig um sogenannte „Influencer“. Was das genau ist und welche Gesetze diese beachten müssen, klärt der Berufsverband der Rechtsjournalisten auf seinem kostenlosen Ratgeberportal. – Isabel Frankenberg

Der Begriff „Influencer“ geht auf das englische Verb „to influence“, also „beeinflussen“, zurück. Demnach sind Influencer Personen, die andere aufgrund ihres Verhaltens und Handeln beeinflussen. Der Begriff ist seit dem Jahr 2007 bekannt und umfasst vor allem in der Öffentlichkeit stehende Personen, wie Politiker, Künstler, Schauspieler, Sportler aber auch Blogger und YouTuber. Demnach können völlig unbekannte Personen durch das Internet und die sozialen Netzwerke zu Influencern werden und damit Geld verdienen.

Influencer zeichnen sich vor allem durch ein großes Netzwerk, eine hohe Reichweite und eine Vielzahl an Follower aus. Entsprechend hängt der Begriff im direkten Zusammenhang mit den sozialen Netzwerken. Die Follower sehen die Influencer als glaubwürdig und authentisch an, so dass sie für Dritte zu Meinungsbildern werden. Sie wirken wie Stars zum Anfassen und haben daher einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung ihrer Follower.

Trotz der vergleichsweise geringen Zeitspanne seit dem Existieren des „Influencings“ gibt es viel Wind um das Thema. Hohe Strafen, Abmahnungen und vieles mehr. Als Werbeagentur zeigt DeSight Studio die Gefahrenquellen auf.

Dieses Potential haben mittlerweile auch Unternehmen erkannt. Durch den gezielten Einsatz der Meinungsmacher profitieren die Firmen und Marken. Sie beeinflussen die Kaufentscheidung ihrer Zielgruppe enorm, weshalb die Werbung durch Influencer mittlerweile als Marketingmethode der Zukunft gilt und als Influencer-Marketing bezeichnet wird. Ziel ist es dabei, unter anderem den Bekanntheitsgrad eines Unternehmens, einer Marke oder eines Produktes zu erhöhen.

Beim Influencer-Marketing werden dem Influencer Produkte vom Unternehmen gesponsert zur Verfügung gestellt, die dieser über Social Media bewerben soll. Diese Beiträge müssen aber auch als solche klar erkennbar sein. Ist das nicht der Fall, gilt der Beitrag als verschleierte Werbung und kann zu hohen Strafen führen.

Grund dafür sind in Deutschland geltende Vorgaben zur Werbung, wie das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und das Telemediengesetz (TMG). Demnach muss eine Werbung eindeutig als solche erkennbar sein. Ist dies nicht der Fall oder liegt eine andere Rechtsverletzung vor, können Wettbewerber unter anderem Ansprüche auf Unterlassung, Auskunft oder Schadensersatz geltend machen.

Liegt beispielsweise der Tatbestand der Schleichwerbung vor, muss der Influencer mit einer Geldbuße von bis zu 500.000 Euro rechnen. Gleiches gilt bei fehlender Rundfunklizenz. Wer gegen das Kunsturheberrecht verstößt, erhält ebenfalls eine Geldbuße oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Noch schwerer wird die gewerbliche Urheberrechtsverletzung geahndet. Diese kann neben einer Geldstrafe auch eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren zur Folge haben.

Zudem gelten für jede Social-Media-Plattform verschiedene Regelungen und Vorschriften, an die sich die Nutzer halten müssen. Wird gegen eine dieser Vorschriften verstoßen, hat das die Sperrung des jeweiligen Kontos zur Konsequenz.

Weitere Informationen rund um das Thema „Urheberrecht“ finden Sie unter www.urheberrecht.de

Über den Berufsverband der Rechtsjournalisten e.V.

Der BvdR. E.V.  ist der Zusammenschluss von Rechtsjournalisten und Rechtsanwälten aus ganz Deutschland, die Rechtsbeiträge zu verschiedensten Themen auf den Portalen arbeitsvertrag.org, scheidung.org, abmahnung.org und rechtsanwaltfachangestellte.org veröffentlichen.

Der Verband wurde im August 2015 von dem Rechtsanwalt Mathis Ruff in Berlin ins Leben gerufen.  Übergeordnetes Ziel ist es, umfassende Informationsportale zu schaffen, auf denen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über sämtliche relevanten Rechtsbereiche in Deutschland informieren können. Zudem wird ein deutschlandweites Anwaltsverzeichnis aufgebaut  und gepflegt. Der Verband sieht sich an dieser Stelle ausschließlich als Informationsplattform und bietet daher keine Rechtsberatung an.

Berufsverband der Rechtsjournalisten e.V.

Dieser Gastbeitrag wurde vom Berufsverband der Rechtsjournalisten e.V. erstellt und durch die DeSight Studio GmbH veröffentlicht. Der BvDR e.V. ist der Zusammenschluss von Rechtsjournalisten und Rechtsanwälten aus ganz Deutschland, die Rechtsbeiträge zu verschiedensten Themen auf den Portalen anwalt.org, scheidung.org, abmahnung.org und rechtsanwaltfachangestellte.org veröffentlichen.